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Witkowski:Trauriger Tag für die Pflege

Witkowski: Trauriger Tag für die Pflege

AWO zur Ablehnung des Branchentarifvertrags durch Arbeitsrechtliche Kommission der Caritas

In der Pflege fehlen die Fachkräfte. Dass dies so ist, hat auch mit der Bezahlung und den Arbeitsbedingungen zu tun. Deshalb fordert der AWO-Kreisverband Rottweil-Tuttlingen schon lange einen bundeseinheitlichen Flächentarifvertrag. Als AWO-Kreisvorsitzender fordere ich: „Der Wettbewerb auf dem Rücken der Mitarbeitenden muss aufhören, deshalb brauchen wir auch bei der Bezahlung einheitlich gute Bedingungen.“

Empört bin ich darüber, dass die Arbeitsrechtliche Kommission der Caritas den Antrag der Bundesvereinigung Arbeitgeber in der Pflegebranche (BVAP) und der Gewerkschaft ver.di, den Tarifvertrag für die Altenpflege über eine Rechtsverordnung für allgemeinverbindlich zu erklären, abgelehnt hat. Entscheidend waren die Stimmen der Dienstgeberseite. Der Bundesverband der Arbeiterwohlfahrt kritisiert die Entscheidung ebenso scharf, wie der AWO-Kreisverband Rottweil-Tuttlingen.

Ich schließe mich Jens M. Schubert, Vorstandsvorsitzender des AWO Bundesverbandes an: „Diese Entscheidung lässt mich schlicht fassungslos zurück. Es ist ganz einfach: Altenpflegekräfte sollen und müssen endlich besser bezahlt, ein fairer Wettbewerb, der nicht über die Löhne geführt wird, muss etabliert werden. Ein für alle geltender Branchentarifvertrag hätte das erreichen können. Die Situation der Pflegefachkräfte in der Altenpflege ist seit Jahren mehr als angespannt. Der erstreckte Tarifvertrag wäre dagegen ein Meilenstein auf dem Weg zu einer anständigen Bezahlung und damit zu besseren Arbeitsbedingungen, einer Entlastung der Pflegekräfte und einem Ende des Fachkräftemangels gewesen. Dass die Arbeitsrechtliche Kommission der Caritas sich zum Nachteil einer ganzen Berufsgruppe querstellt, zeigt leider, welche Wertschätzung sie dieser entgegenbringt. Ein trauriger Tag für die Pflege.“